Aktuelles aus unserer Kindertagesstätte Spatzennest:

Sprachbildung & -förderung
Die gesprochene Sprache ist das wichtigste zwischenmenschliche Kommunikationsmedium. Im Spatzennest betreuen wir derzeit ca. ein Drittel der Kinder aus nichtdeutschsprachiger Herkunft. Zudem ist eine Steigerung der Anzahl deutschsprachiger Kinder zu beobachten, die Probleme im Spracherwerb haben. Aus diesem Grund fördert das Kultusministerium Niedersachsen die Sprachbildung und -förderung in Kitas im erhöhten Maß.

Im Frühjahr diesen Jahres haben wir unser individuelles Konzept für Sprachbildung und Sprachförderung fertig gestellt und sind somit offiziell eine Kindertagesstätte mit Schwerpunkt „Sprachbildung und Sprachförderung“. Dadurch können wir Fördermittel des Landes Niedersachsen in Anspruch nehmen, um unseren Erziehern Weiterbildungen zu finanzieren und sprachfördernde Mittel, wie z. B. Bücher und Spiele, anzuschaffen.

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Projektarbeit

Wir sind eine Kita mit 15 verschiedenen Nationen, und es ist uns wichtig, bei allen Kindern die Freude am Sprechen zu wecken, zu erhalten und zu fördern. So entstand auch die Idee für unser Projekt „Unsere Kinder aus aller Welt“: Seit Mai nehmen wir in den Gruppen verschiedene Länder durch, je nach den Nationalitäten der Kinder. So haben wir zum Beispiel eine Landkarte aufgehängt und kleine Fähnchen mit den Namen des Kindes in das Land gesteckt, wo es herkommt. Wir lernen, welche Sprache in dem Land gesprochen wird, was heißt „Guten Morgen“ auf Polnisch, Türkisch oder Arabisch…

Unsere indonesische Mitarbeiterin erzählt den Kindern von den Sitten in Indonesien. Dort wird dreimal am Tag warm gegessen, so gibt es morgens Reis zum Frühstück. Sie hat dann mit den Kindern indonesisch gekocht, hat Stoffe mitgebracht, und es wurde besprochen, welche Tiere dort leben.

Die Kinder lernen unterschiedliche Traditionen und sind sehr stolz, wenn sie etwas aus ihrem Herkunftsland erzählen oder mitbringen dürfen. Eine Mutter kam in die Gruppe und brachte spezielle Dinge aus Bulgarien mit. Die Kinder lernten, dass es dort viele Rosen gibt, und konnten alle am original bulgarischen Rosenwasser riechen. Eine weitere Mutter kochte mit den Kindern ein philippinisches Gericht; Michelle Bascongada besuchte die Kinder mit ihrem Sohn und erzählte, wie die Kinder auf den Philippinen leben. In einem Gruppenraum entwickelt sich gerade eine „Afrika-Ecke“. Auf dem Fußboden sind gewebte Matten ausgelegt, auf denen die Kinder frühstücken. Selbstgebastelte Palmen mit Kokosnüssen schmücken den Raum, und afrikanische Lieder werden gesungen.

Der Höhepunkt des Projektes war unser Sommerfest am 21. Juni. Dort gab es Aktions-Stände zu bestimmten Ländern, z. B. wurde am Stand für die Türkei Schmuck selber gebastelt und ein kleiner Basar aufgebaut, wo die Kinder Gewürze riechen konnten und spezielle Früchte ertasten und erraten sollten. Am Stand für Russland angelten die Kinder in einem Pool Fische, und am Stand für Bulgarien wurde ein traditioneller Kopfschmuck gebastelt. Zum Schluss führten die Kinder einen türkischen und bulgarischen Tanz auf und sangen Lieder in verschiedenen Sprachen vor.

Dieses Projekt begeisterte uns alle in einer besonderen Weise: Kinder, Eltern und auch wir als Mitarbeiter haben viel über unterschiedlichste Kulturen und Lebensweisen dazu gelernt. Neue Sichtweisen sind entstanden, gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen haben sich vertieft. Unser Motto-Lied war: „Gott hält die ganze Welt in seiner Hand“ („He‘s got the whole world in his hand“).